Von Kai-Uwe Ruf
WOLFENBÜTTEL. Auf den Treppen zum Wolfenbütteler Roncalli-Haus steht ein Grill, es riecht nach Bratwurst und Bier. Drin gibt es Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, Kinder laufen durch den hell erleuchteten Raum, und spielen mit Luftballons.
Die Wahlparty der Grünen gleicht einer Familienfeier. Kreisvorstandsmitglied Stefan Brix fotografiert, wie Horst Christlieb, einer der Kreisvorsitzenden der Grünen dem Bundestagskandidaten Jürgen Selke-Witzel zum Wahlergebnis gratuliert. Gut zwei Prozent mehr als sein Vorgänger Sven Hagemann, bei der Bundestagswahl 2005, sagt er. Das sei ein klarer Erfolg. Genau wie der Zuwachs bei den Zweitstimmen.
Trotzdem bleibt die Stimmung im Roncalli-Haus gedämpft. Die zu erwartende gelb-schwarze Koalition verdirbt vielen die Laune. Auch Jürgen Selke-Witzel ist nicht zufrieden. Er hat sich mehr als 5 Prozent erhofft. "Ich hatte mit 10 Prozent gerechnet", sagt er.
Kreisvorstandsmitglied Stefan Brix winkt ab. Vollkommen unrealistisch sei die Erwartung. Als die Grafik auf dem Bildschirm des tragbaren Computers, den die Grünen im Roncalli-Haus etwas versteckt aufgebaut haben 5,8 Prozent für Selke-Witzel zeigt, greift er zum Mikrofon, lässt die Grafik auf eine große Leinwand projizieren und zieht eine positive Bilanz des Wahlkampfes des Wolfenbütteler Kandidaten.
Als ein Geschenk erhält Selke-Witzel ein großes Brettspiel. "Das ist für dich", sagt Kreisvorstandsmitglied Markus Brix. "Das zwingt dich zu Hause zu bleiben und dich um die Familie zu kümmern."
Quelle: Braunschweiger Zeitung, 28. September 2009, Wolfenbüttel Lokales, Seite 42
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